Jährlich ereignen sich im Strassenverkehr über 60 schwere Verkehrsunfälle mit Kindern auf dem Velo. Deshalb müssen sie besonders geschult werden. Die Pylonis der bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigen den Kindern seit diesem Schuljahr, wie sie sich sicher auf zwei Rädern fortbewegen.
Kinder fahren gerne Velo und schon die Kleinsten bewegen sich auf Laufrädern. Das heisst aber nicht, dass sie bereits fähig sind, sicher am Verkehr teilzunehmen. So verunfallen jährlich durchschnittlich 62 Kinder auf ihren Velos im Strassenverkehr schwer. Dies entspricht mehr als zwei Schulklassen. Der grösste Teil dieser Unfälle sind Kollisionen (60%) mit Personenwagen, anderen Radfahrenden sowie Liefer- und Lastwagen. Die Ursache ist dabei häufig die Missachtung des Vortritts. Die zweithäufigste schwere Unfallart sind Selbstunfälle der Kinder ohne Fremdeinwirkung. Die Gründe hierbei sind nicht angepasste Geschwindigkeit, Unaufmerksamkeit und fehlerhafte Bedienung des Velos.
Zwar dürfen Kinder in der Schweiz gemäss Gesetz ab dem 6. Geburtstag allein auf Hauptstrassen Velo fahren, aber entwicklungsbedingt sind 6-Jährige im Strassenverkehr noch überfordert. Ihre Wahrnehmung und Motorik sowie ihr Gefahrenbewusstsein sind noch nicht ausgereift. «Deshalb ist es wichtig, mit Kindern das sichere Velofahren zuerst im Schonraum zu üben wie in einem Hof oder auf einem Vorplatz, dann auf wenig befahrenen Quartierstrassen und schliesslich im komplexeren Strassenverkehr», so Barbara Schürch, Leiterin Bildung der bfu.
Die Pylonis kommen in Fahrt
Für die Verkehrssicherheit von Kindern braucht es dem Entwicklungsstand angepasste Bildungsmassnahmen. Deshalb gehören die Pylonis – die neuen bfu-Identifikationsfiguren für Kinder – bereits vielerorts in der Schweiz zum Verkehrsunterricht. Sie zeigen Kindern altersgerecht und spielerisch, wie sich diese im Strassenverkehr sicher verhalten können. Zu Beginn stand das sichere Überqueren der Strasse im Vordergrund. Seit diesem Schuljahr lehren die Pylonis den Kindern auch, wie man sich auf zwei Rädern sicher fortbewegt.
Das müssen Kinder für die selbstständige Verkehrsteilnahme mit dem Velo können:
Das Kind kann beim Velofahren über die Schulter nach hinten blicken, ohne zu schlenkern.
Das Kind kann situationsgerecht und wirkungsvoll bremsen.
Das Kind ist nicht nur mit sich selber und dem Velo beschäftigt, sondern beobachtet die Verkehrssituation aufmerksam.
Das Kind fügt sich korrekt und problemlos in den Verkehr ein (z. B. Linksabbiegen, Kreisverkehr).
Kinder sollten immer einen Helm tragen – auch auf kurzen Fahrten.
Weitere Informationen finden Sie unter www.medien.bfu.ch oder www.pylonis.bfu.ch
pd