Die Schweiz besitzt mit rund 12’000 Kilometern ausgeschilderten Velorouten eines der vielfältigsten Velonetze der Welt. Was gibt es Abenteuerliches als auf dem Drahtesel die malerischen Landschaften und Natur der Schweiz zu erkunden, ab und zu eine Rast einzulegen und die Seele bei vollem Fahrtwind baumeln zu lassen. Hier ein paar Vorschläge, wo es sich lohnt durchzuradeln.
Wo sonst finden Tourenfahrer, Genussradler und E-Biker auf so kleinem Raum so viel landschaftliche und kulturelle Abwechslung wie in der Schweiz? Gerade in der heisseren Jahreszeit locken Velowege entlang am Wasser. Den Blick übers Wasser schweifen lassen, während man in die Pedalen tritt und so einen kühlen Kopf behalten. Mit seinen vielen Seen und Flüssen bietet unser Land diverse Strecken, bei denen man die Gewissheit hat, dass die ersehnte Abkühlung nur einen Steinwurf entfernt ist. Die Schweiz mit sowohl anspruchsvollen Routen als auch solchen, die mehrheitlich geradeaus führen und ohne grosse Anstrengung zu bewältigen sind, eignet sich bestens für Familien-Velotouren. Ob gross oder klein, jung oder alt – alle sitzen fest im Sattel. Wer gerne etwas längere Distanzen zurücklegen möchten und dabei am Bestimmungsort eintreffen möchte, ohne völlig erledigt zu sein, dem empfiehlt sich eine E-Bike-Toure.
Velotour im Jura (JU):
Auf einer herrlichen Velotour von Saignelégier nach Glovelier entdeckt man die Schönheit der Juraregion. Die Fahrradtour dauert zwischen zwei und drei Stunden und führt 30 Kilometer lang durch eine atemberaubende Landschaft. Wer genug Zeit hat, kann in der Käserei von Saignlégier eine Verschnaufspause einlegen, oder dem Bauernmuseum von Les Genevez einen Besuch abstatten. Rund um den Teich von Gruèrer radelt man durch das grösste Feuchtgebiet der Schweiz.
Rheinhardweg – von Andermatt bis Basel (UR):
Die komplette EuroVelo Route misst insgesamt 1230 Kilometer. Durch die Schweiz schlängelt sie sich aufspannenden 430 Kilometern und führt vom Oberalppass bis zum Basler Rheinhafen. Das «Veloland Schweiz» hat die 430 Kilometer in insgesamt neun Etappen aufgeteilt. Der Beginn des Rheinradswegs von Andermatt zum Oberalppass ist eine Herausforderung: man radelt je nach Ausgangspunkt bis zu 900 Höhenmeter hinauf. Wer es lieber gemütlich angehen will, kann die Strecke per Bahn bewältigen. Danach geht es auf dem Fahrrad weiter. Man passiert die wilde Landschaft der Surselva und radelt den Rhein abwärts, entlang an industriellen Produktionshallen und Frachtschiffen, bis man schliesslich beim Dreiländereck ans Ziel gelangt.
Velotour von Biel nach Solothurn (BE):
Die 31 Kilometer lange Veloroute führt entspannt von Biel nach Solothurn. Die Strecke ist zur Hälfte geteert und sehr komfortabel zu fahren. Die ungeteerten Abschnitte sind ebenfalls problemlos mit dem Drahtesel zu bewältigen. Je mehr man sich Solothurn nähert, desto ursprünglicher wird der Aarelauf. Die Natur lädt zu einer Rast an der Aare ein, wo man die erhitzten Füsse bei einem erfrischenden Fussbad abkühlen kann. Die Velotour führt des Weiteren vorbei am historischen Städtchen Büren an der Aare und der Storchensiedlung in Altreu.
Herzroute (BE):
Die Herzroute oder auch «Route 66» der Schweiz genannt, führt mit insgesamt sieben Tagesetappen an den schönsten Ecken der Schweiz vorbei. Man passiert mit dem Velo historische Ortsbilder, idyllische Seen, lauschige Wege und Strässchen und geniesst dabei eine einmalige Aussicht. Die Herzroute befindet sich zwischen Lausanne und Zug und kann von April bis Oktober befahren werden. Selbstverständlich können die sieben Tagesetappen auch einzel in Angriff genommen werden, wie beispielsweise die Strecke Willisau-Burgdorf.
Gotthard-Velotour – Airolo (TI):
Auf der 65 Kilometer langen Velotour von Airolo nach Bellinzona kann man die Seele baumeln lassen, während die Beine strampeln, denn die Route führt fast 1000 Höhenmeter abwärts. Dabei passiert man mit hochalpinen Nadelwäldern, Weinbergen und mediterranen Palmen drei Klimazonen. Kulturzeugen aus acht Jahrhunderten säumen den Weg. Die Gotthard-Velotour kann von geübten Velofans problemlos an einem Tag gemeistert werden.
Fahrradroute durch die «Königin der Ostschweiz» (SG):
Die «Königstour» führt zu den Perlen der malerischen Region zwischen Bodensee und Zürichsee. Die Tour ist insgesamt über zehn Tage ausgelegt. Auf zwei Rädern oder in den Wanderschuhen erkundet man die zauberhafte Schweizer Natur und beliebte Touristenregionen wie den Bodensee oder die Region um Schaffhausen. Eindrücklich ist das Spiel mit den Tönen während einer Wanderung auf dem Klangweg in Alt St. Johann, kulturell wird es beim Besuch des Klosters in St. Gallen. Die Wanderschuhe erneut schnüren kann man auf dem Panoramaweg zwischen der «Stauberen Kanzel» und dem «Hohen Kasten».
pd